Wenn jede Sekunde zählt: Notfälle erkennen und richtig reagieren
Pflegecampus Expertenteam
18. September 2025
8 min
Wenn jede Sekunde zählt: Notfälle erkennen und richtig reagieren
Ein Kollege bricht plötzlich im Büro zusammen, auf dem Heimweg stoßen Sie auf einen Verkehrsunfall oder ein Kind verschluckt sich beim Mittagessen. Solche Situationen passieren ohne Vorwarnung und dann zählt jede Minute. Wer die wichtigsten Schritte kennt, kann mit einfachen Handgriffen Leben retten.
Woran erkennt man einen Notfall?
Von einem Notfall spricht man, wenn lebenswichtige Funktionen wie Atmung, Bewusstsein oder Kreislauf gestört sind. Typische Beispiele sind schwere Unfälle, akute Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall sowie Vergiftungen oder akute Atemnot.
Nicht immer wirkt die Situation dramatisch. Manchmal sind es unscheinbare Anzeichen wie verwaschene Sprache oder plötzliche Verwirrtheit, die sofortiges Handeln erfordern.
Die Rettungskette – Sicherheit geht vor
Die sogenannte „Rettungskette“ gibt Orientierung, was in welcher Reihenfolge zu tun ist. Sie beginnt immer mit dem Eigenschutz: Prüfen Sie zuerst, ob Gefahr droht – zum Beispiel durch Verkehr, Feuer oder Strom. Erst wenn die Umgebung sicher ist, können Sie helfen. Dann gilt es, die Unfallstelle abzusichern und die betroffene Person in Sicherheit zu bringen.
Der nächste Schritt ist der Notruf 112. Am besten rufen Sie so früh wie möglich an. In der Leitstelle führt man Sie durch alle wichtigen Fragen – Sie müssen nichts auswendig wissen. Wichtig ist nur: anrufen, dranbleiben und nicht auflegen.
Bis der Rettungsdienst eintrifft, zählt jede Unterstützung. Stillen Sie starke Blutungen, bringen Sie Bewusstlose in die stabile Seitenlage oder beginnen Sie, wenn nötig, mit der Reanimation. Bleiben Sie bei der betroffenen Person, sprechen Sie beruhigend und prüfen Sie regelmäßig Atmung und Bewusstsein. So überbrücken Sie die Zeit, bis die Profis übernehmen und den sicheren Transport ins Krankenhaus organisieren.
Ein zentraler Grundsatz: Erst an die eigene Sicherheit denken. Nur wer nicht selbst in Gefahr ist, kann wirklich helfen.
Bewusstsein prüfen – die „Disco-Regel"
Bevor Erste-Hilfe-Maßnahmen beginnen, muss klar sein, ob die Person noch reagiert. Dabei hilft die einfache Disco-Regel: zuerst anschauen – wirkt die Person bewusstlos oder bewegt sie sich noch? Dann ansprechen – reagiert sie auf laute Ansprache? Und schließlich anfassen – vorsichtig an den Schultern rütteln, um die Reaktion zu prüfen. Bleibt die Person ohne Reaktion, muss sofort die Atmung kontrolliert werden. Dazu den Kopf sanft nach hinten neigen, das Kinn anheben und innerhalb von zehn Sekunden prüfen: bewegt sich der Brustkorb, sind Atemgeräusche zu hören, spürt man Luft? Atmet die Person, bringen Sie sie in die stabile Seitenlage und überwachen Sie regelmäßig. Ist keine normale Atmung erkennbar, zählt jede Sekunde – beginnen Sie umgehend mit der Reanimation.
Ein Beispiel aus der Praxis
Stellen Sie sich vor: In der Kantine sinkt eine Kollegin plötzlich bewusstlos zu Boden. Schon wenige Handgriffe – ansprechen, auf Lebenszeichen achten, 112 wählen – können die entscheidenden Minuten überbrücken, bis der Rettungsdienst übernimmt.
Fazit: Jeder kann helfen Notfälle wirken beängstigend, doch die Schritte sind einfach und machbar. Wer die Rettungskette kennt, bleibt handlungsfähig. Schon wenige Handgriffe können Schlimmeres verhindern.
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